Der Grimming ist nicht nur für diejenigen etwas ganz Besonderes, die ihn täglich sehen – also die Anwohner in seinem Umfeld, sondern auch jeder Besucher ist sofort gefesselt von seiner Magie und der majestätischen Erscheinung, die unsere Landschaft so intensiv prägt. Mit 2.351 Metern Höhe ist er der größte alleinstehende Berg der Alpen und Europas – der MONOLITH. Auch deshalb beflügelt er die Menschen und die menschliche Phantasie auf besonders intensive Weise seit Jahrhunderten.
#grimming – Basislager
Der #grimming galt lange Zeit als Mons Styriae altissimus höchster Berg der Steiermark und trennt das Ennstal vom Ausseerland – „Zum Glück ;)“ wie die meisten Anwohner scherzhaft hinzufügen würden (in beiden Gegenden übrigens). Erst im Jahr 1811 konnte seine Höhe mit 2.351 Metern richtig angegeben werden.
Der Grimming entstand vor etwa vor 250 Millionen Jahren, also zwischen Erdmittelalter und Erdaltertum (das ist wohlgemerkt das Zeitalter der DINOSAURIER!!), er ist also nicht nur Zeuge der gesamten Menschheitsgeschichte, sondern auch Zeuge der Entstehung der Erde an sich. Die Menschheitsgeschichte, die für uns so bedeutungsvoll erscheint, ist im Vergleich damit auch ein eher überschaubarer Zeitraum. Würde man die gesamte Geschichte der Entstehung der Erde zur Veranschaulichung auf eine analoge Uhr ummünzen auf der, sagen wir um 00:00 Uhr die Erde entsteht, wären wir mit unserer so bedeutsamen Menschheitsgeschichte um kurz vor 12 anzusiedeln. Also im Vergleich erst seit einigen Minuten überhaupt existent.
Seine heutige Erscheinungsform erhielten der Grimming und die, ihn umgebende Landschaft, vor ca. 12.000 Jahren – also nach dem Ende der jüngsten Eiszeit
Im Schatten des Grimmings, genauer gesagt in Tauplitz, haben sich nachweislich auch die ersten modernen Menschen der Steiermark angesiedelt. Funde im Lieglloch in Tauplitz belegen Ansiedelungen von vor 30.000 Jahren. Es überrascht also nicht weiter, dass diese Region noch heute über eine nahezu magische Anziehungskraft verfügt.
Die Gräberfunde in Krungl aus dem frühen Mittelalter belegen weiters auf besonders eindrucksvolle Weise in welch großen und hochkultivierten Gemeinschaften die Menschen im Schatten des Grimmings schon immer gelebt haben.
Seine namentlich erste Erwähnung fand der Grimming übrigens 1310 als „Grimei“, was später von Jacob Grimm (und der sollte es wissen) als „Donnerberg“ hergeleitet oder übersetzt wurde. Dies ist aber natürlich auch nur eine von vielen möglichen Deutungen.
#grimming – Zwischen Erleben und Ableben
Der Grimming bietet, trotz seiner eher kargen Vegetationsmöglichkeiten, Lebensraum für unzählige Tier- und Pflanzenarten. Natürlich für die üblichen Verdächtigen im Hochgebirge wie Gämsen, aber auch diverse Hühnervogelarten, Raubvögel und Kreuzottern haben am #grimming ihre Heimat gefunden.
Die Flora am Grimming ist ebenso bunt und vielfältig und reicht von Alpenrose, Enzian und Sternlieb über Silberwurz und Aurikel bis zu ganzen Rotföhren-Wäldern, die in niedereren Gebieten des Grimmings ihre Heimat gefunden haben.
Neben all diesen lebensspendenden Aspekten hat der Grimming aber auch eine dunkle Seite (und damit ist nicht das Ennstal gemeint ;)). Naturkatastrophen wie Muren, Steinschläge und Erdrutsche haben in den Tälern rund um den Grimming schon viele Todesopfer gefordert. Der, immer wieder erweiterte Lawinenschutz-Tunnel im Bereich Pürgg, legt davon Zeugnis ab.
Aber auch durch den Menschen herbeigeführtes Unglück hat dem Grimming den Mantel der Gefahr verliehen. Zahlreiche, oft ausgezeichnete Alpinisten fanden auf diesem Berg ihr junges und frühes Ende. Auch Bergrettungseinsätze am #grimming sind keine Seltenheit.
Kunst und Kultur mit dem Grimming als Protagonisten
Der Grimming ist ein beliebter Held in diversen künstlerischen Interpretationen aller Disziplinen. Besonders bekannt ist sicherlich der Roman vom Grimmingtor von Paula Grogger oder die Berichte und Gedichte von Herbert Zand oder die Gemälde von Jakob Gauermann oder Matthäus Loder. Auch heute noch werden Gemälde, Fotos, künstlerische Installationen, bildhauerische Arbeiten und Theaterstücke rund um den Grimming gefertigt und inszeniert.
Besonders bekannt sind aber sicherlich die zahlreichen Sagen rund um den grimming, wie zum Beispiel „Das Grimming-Männlein“ oder „Die heimtückischen Schatzsucher“.
Die Sagen bewegen sich dabei um bekannte Sagen-Motive, wobei das Grimmingtor und die dahinterliegenden Höhlen eine besonders zentrale Rolle einnehmen.
Grimmingsage:
Vor vielen Jahren sollte in St. Martin eine Hochzeit stattfinden. Der Bräutigam war aus St. Martin am Grimming, ein „Ennstaler“, wie die Leute aus Mitterndorf sagen, die Braut aus „Hinterberg“, wie die Ennstaler die Gegend von Mitterndorf nennen. Am Hochzeitstage machte sich die Braut in aller Herrgottsfrühe allein auf den Weg durch den Paß Stein, um nach St. Martin zur Trauung zu gehen. Unterwegs begegnete ihr ein alter Mann mit weißem Bart, der sie fragte, was sie machte und wohin sie ginge. Sie erzählte ihm, daß sie in St. Martin von einer Hochzeitsgesellschaft erwartet werde, weil dort heut ihre Vermählung stattfinde.
Der Alte aber sagte, sie solle mit ihm zum Grimmingtore gehen, er wolle ihr dort einen Schatz zeigen. Nach langem Zögern gab die Braut schließlich doch nach und folgte ihm.
Durch einen Spruch sprang das Tor auf und sie erblickte in einem großen Saal Gold und Edelsteine und alles war herrlich. Von den Wänden hingen Goldzapfen herab, und überall glänzte und spiegelte es wie im Himmel. Der alte Mann und das Mädchen durchschritten die endlosen Räume und die Braut konnte sich an all den Schönheiten nicht sattsehen. Nachdem der Alte ihr all seine Schätze gezeigt hatte, führte er sie wieder zum Tore hinaus.
Unterdessen hatten die Hochzeitsgäste samt dem Bräutigam vergeblich auf die Braut gewartet, sie kam nicht.
Als sie endlich, nach ihrem Aufenthalte im Grimming, in St. Martin eintraf, wußte niemand von ihrer Hochzeit und sie fand auch ihren Bräutigam nicht. Die Leute hielten sie für närrisch und verlachten sie. Daraufhin ging sie zum Pfarrer, doch auch er konnte keine Auskunft geben. Weil sie aber ihr Recht behauptete, schlug er in der Pfarrchronik nach. Dort ersah er, daß vor genau hundert Jahren eine Hochzeit mit einer Braut aus Hinterberg hätte stattfinden sollen, aber die Braut vermißt worden war. Jetzt erst ergab sich, daß sie hundert Jahre lang die Schätze des Grimmings angesehen und um so viel später den Ort der Hochzeitsfeier erreicht hatte.[1]
Man könnte also sagen, dass der Grimming zu verhindern wusste, dass sich Hinterberg und Ennstal verbinden sollten. 😉 Frei nach dem Motto: Was Gott getrennt hat, soll der Mensch nicht verbinden.
Wandern auf dem #grimming
Der Aufstieg von der Bad Mitterndorfer Seite aus, erfolgt über den Ortsteil Kulm – zu dem auch die Skiflugschanze gehört – und ist gut beschildert. Der weitere Weg wurde durch Markierungen auf Steinen gekennzeichnet.
Es empfiehlt sich nicht, den Grimming als ungeübter Bergsteiger in Angriff zu nehmen. Auch geübte Alpinisten sind am Grimming schon in ernstzunehmende Bedrängnis geraten oder haben am Berg ihren Tod gefunden.
Die beste Jahreszeit für einen Aufstieg ist sicherlich der späte Sommer oder der frühe Herbst, da zu dieser Zeit keine Schnee-Hindernisse mehr zu erwarten sind. Gehen Sie außerdem bei Tagesanbruch und bei absolut klaren Wetteraussichten und unwetterfreien Bedingungen los. Nicht nur absolut professionelle Wanderschuhe sind anzuraten, sondern auch ein Helm empfiehlt sich, da man auch sehr früh, häufig nicht als erstes den Aufstieg wagt und Steinstürze unvermeidbar sind. Nehmen sie keine Kinder oder Tiere mit. Es sind Kletter-Passagen über fix installierte Stahlseile zu bewältigen und das letzte Stück muss ohne Seil geklettert werden.
Nehmen Sie für den absoluten Notfall ein Mobiltelefon mit.
Am Gipfel des Grimmings befindet sich neben der schönen Aussicht auch eine Biwak-Hütte um im schlimmsten Fall Unterschlupf zu finden. Darauf sollten Sie es aber besser nicht anlegen, denn ein Unwetter im Gebirge ist vielfach ausgeprägter und schlimmer als im Tal und eines auf einem alleinstehenden Berg noch einmal mehr.
#naturschätzebadmitterndorf #grimming
Besuchen Sie den Aufstiegsort für den #grimming oder wandern Sie gleich los. Folgen Sie dabei der Beschilderung bis zum Parkplatz.
GPS: 47.537500, 13.997161
Ihr Grimming-Hotel
Hotel Grimmingblick – Der Name ist Programm
Genießen Sie nicht nur eine traumhafte Aussicht auf diesen besonderen Berg, sondern erleben Sie auch die einmalige Verbindung aus beflügelnder Aussicht, erhebender Kulinarik und erdender Wellness.
Das Thema „Grimming“ wird sie durch Ihren Urlaub begleiten und sie werden seine Magie noch lange nach ihrem Besuch in ihrem Herzen tragen.
Ihr #grimming
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[1] Frei wiedergegeben nach: Haiding Karl: Volkssagen aus der Steiermark. Graz-Wien 1982, S 40